Von niusic Kollektiv, 22.06.2021

Wilhelminentorte, bitte!

Er selbst schwieg eisern, während sich seine Jünger:innen auf allen Kanälen echauffierten: Christian Thielemann ist als Chefdirigent der Dresdner Staatskapelle nicht verlängert worden. So etwas passiert, finden wir, und ist nichts, worüber man sich aufregen müsste. Deshalb: ein humoristisches Gedicht.

Alter, weißer Thielemann
Verlassen wirst du Dresden
Skandal! Skandal! Fatal! Fatal!
Nur ist nichts schlimm daran, verstehst’n?

Thielemann, parammpammpamm,
Mach nicht so ein Getös!
Dein Schicksalsfaden riß, oh weh,
Doch wir verkraften’s ingeniös.

Endlich wieder Mozart,
Endlich wieder Brahms!
Endlich wieder Mendelssohn!
Endlich wieder Spaß!

Wagner, Pfitzner, Strauss und Co.
Können endlich geh’n!
Wir hofften es so lange schon:
Es wird einmal ein Wunder gschehn!

Aber die Kunst! Krakeelt es nun im Land,
die himmlischen Längen!
Das edle Gebraus’!
Wen kennt ihr, der es so verstand?

Viele, sagen wir, und zwar gewiss,
Sie könnten Apoll im Handumdrehn befrei’n -
Doch ein Genie, kann das nur sein,
wer weiß und männlich ist?

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EINE WILHELMINENTORTE, BITTE,
FÜR DEN “KÖNIGLICHEN ORCHESTERFÜHRER,
DEN GENIALEN DIRIGENT!”

Auf dass die Torte unbewacht,
Der Seele gleich
In freien Bahnen fliege.

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Hojotoho! Jollohohe!
Fümms bö fümms bö wö
Fümms bö wö tääää!
Wagalaweia, hussassahe!


Header-Bild: Public Domain


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