#zukunftsbühne
Creative LAB, Sound 4D, Remixing – wie Musiktheater zukunftsweisend wird, untersuchen wir an der Produktion „Castor&&Pollux“ in Heidelberg.
Creative LAB, Sound 4D, Remixing – wie Musiktheater zukunftsweisend wird, untersuchen wir an der Produktion „Castor&&Pollux“ in Heidelberg.
Drei Jahre gibt es niusic.de schon, unser „Online-Biotop“ wächst und gedeiht und bringt wundersame Blüten hervor. Den perfekten Nährboden für eine neue Themenreihe liefert uns in den nächsten Wochen die bisher größte Eigenproduktion des Musikfestivals „Heidelberger Frühling“: das multimediale Musiktheater „Castor&&Pollux“, in dem die Barock-Oper von Jean-Philippe Rameau auf zeitgenössische Kompositionen von Lukas Rehm trifft. Am Beispiel dieses Projekts, das am 2. April in der Aula der Heidelberger Universität uraufgeführt wird, möchten wir die großen Fragen an das Musiktheater im 21. Jahrhundert stellen. Und vor Ort in Heidelberg mögliche Antworten darauf finden, in der Umsetzung in Stimme, Körper, Klang und Raum. Ein Luxusprojekt für uns als Journalismus-Kollektiv, und ein Geschenk für alle Musiktheater-Begeisterten!
Creative LAB, Sound 4D, Remixing – wie Musiktheater zukunftsweisend wird, untersuchen wir an der Produktion „Castor&&Pollux“ in Heidelberg.
Unsere Themenreise beginnt mit dem Blick aufs große Ganze: Wer gibt überhaupt Oper in Auftrag und warum? Dafür versuchen wir, den Uraufführungskontext von Rameaus „Castor und Pollux“ (1737) zu rekonstruieren und konfrontieren unsere Ergebnisse mit Antworten von Thorsten Schmidt, dem Intendanten des Heidelberger Frühlings. Was motiviert ihn, ein solches Projekt in Heidelberg zu ermöglichen? Danach schärfen wir unseren Fokus auf konkrete Aspekte: Das Castor-und-Pollux-Team, hervorgegangen aus dem Festival-LAB 2017, hat bei der Konzeption des Projekts mit neuen Kreativmethoden gearbeitet. Ist das ein Trend, vielleicht sogar die Zukunft für Dramaturgen, Komponisten und Regisseure? Welche Kreativmethoden gibt es und wie wirken sie?
In der Heidelberger Produktion verbinden sich barocke Klänge Rameaus mit den elektronischen von Lukas Rehm: Wie ist er bei der Komposition vorgegangen – und vor allem: Wie klingt das? Eng damit verbunden ist auch unser Beitrag über die Bühne von heute, morgen, übermorgen. Guckkastenbühne und klare Unterteilung in Akteure und Publikum sind zumindest in Avantgarde-Kreisen längst out. Was verändert das beim Publikum, wenn es Teil der Inszenierung wird? Und welche Rolle spielt dabei der Raum? Für Sänger sind diese neuen Entwicklungen auch mit neuen Herausforderungen verbunden, vor allem, wenn sie verschiedene Stile kombinieren müssen wie Barockoper mit zeitgenössischer Musik. Auch ihnen widmen wir einen Beitrag und vor allem die Frage: Wohin geht die Reise für Opernsänger im 21. Jahrhundert? Was sind die neuen Herausforderungen für die Persönlichkeit, für Körper und Stimme?
Die Heidelberger Produktion hat sich mit „Unsterblichkeit“ ein großes Thema ausgesucht, das einen uralten Mythos und die zeitgenössische technische Entwicklung in den Musiktheater-Generator wirft. Wie kommen neue Musiktheaterwerke heute zu ihren Sujets? Wie kann man ein solches Thema auch über die Produktion hinaus vertiefen und vernetzen, zum Beispiel Wissenschaftseinrichtungen beteiligen wie das Human Brain Project in Heidelberg? Profitiert das Stück davon, profitiert das Publikum davon?
Zum Abschluss nach diesem Staffellauf von sechs niusic-Autor*innen durch die Themenfelder, Fragen und verschiedenen Medien schauen wir uns die fertige Produktion noch einmal unvoreingenommen an und beenden die Reihe mit einer Musiktheater-Kritik. Transportiert sich die Vision in der Umsetzung? Welche Impulse werden wohl im Musiktheater der Zukunft dominieren?
Wir freuen uns auf drei intensive Wochen im Kosmos des Musiktheaters. Herzlich Willkommen zur Themenreihe #zukunftsbühne!